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DIE WIEDERKUNFT CHRISTI
 
1. Geschichte und Heilsgeschichte  


Es gibt zwei Wege der Weltbetrachtung, den griechisch-philosophischen oder den christlich-prophetischen. Für die Griechen war die Welt vor allem der Kosmos. Ihr Denken kreiste um die Natur, und so wurden sie zu Begründern der Naturwissenschaften. Ihr Denken kreiste auch um den Raum, schuf Mathematik und Geometrie. An den Anfang setzten sie ein ewiges Urelement (Wasser, Luft, Feuer) und begründeten damit die Philosophie der Evolutionslehre. Für den Christen aber ist die Welt vor allem Geschichte. Das heißt: die christliche Offenbarung zielt auf den Menschen. Schon lange bevor CICERO sagen konnte, dass Sokrates die Philosophie von den Sternen zu den Menschen herabgeholt habe, wussten die alten Propheten vom Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs zu künden, der den Menschen seinen Bund hält und ihrer nicht vergisst (3. Mose 26,42). Ein weiteres Element christlicher Weltanschauung ist die Zeit, das Wissen um Anfang und Ende der Welt sowie die Überzeugung von Gott als Schöpfer und Erlöser. Damit ist Geschichte immer auch Heilsgeschichte, d.h.: in das Auf und Ab ihrer scheinbar sinnlosen Entwicklung ist Gottes zielgerichtete Führung und Lenkung hineinverwoben.  
Für das Heidentum musste daher die Geschichte "ewige Wiederkehr des Gleichen" sein, denn die Natur ändert sich nicht, und über allem steht die Moira, das unveränderliche Schicksal. Die Zukunft wird nur sein, wie die Vergangenheit war. In der biblischen Offenbarung aber geht es um die Veränderung der Natur, um einen neuen Himmel und eine neue Erde. Nichts ist deterministisch festgelegt; der Mensch ist der Schmied seines Glückes oder Unglücks. Und weil Gott, unser Vater, Herr über alles ist, ist Hoffnung vorhanden für die Welt.  
Aus dieser Gegenüberstellung von menschlicher und göttlicher Weltbetrachtung ergibt sich der Schluss, dass die Hoffnung das entscheidende Trennungszeichen

 

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